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Fünf Jahre kanadisches Territorium Nunavut

Kenojuak Ashevak als Repräsentantin bei deutsch-kanadischen Jubiläumsfeiern in Deutschland


Erstmals große Werk-Ausstellung der
weltweit anerkannten Inuit-Künstlerin in Deutschland
Besuchsbericht von Ansgar Walk


Kenojuak Ashevaks Arbeiten sind längst in bedeutenden Museen der Welt zu finden, ihre Bilder und Steinskulpturen werden von Sammlern gesucht und erzielen hohe Preise, ihre Entwürfe zieren kanadische Briefmarken und Münzen. Eine erste Ausstellung von Werken der Künstlerin in Deutschland wurde am 1. Februar 2004 auf Burg Vischering (Lüdinghausen, Kreis Coesfeld) eröffnet.
Vom 25. März bis zum 4. April 2004 besuchte die 77jährige Künstlerin Deutschland zum ersten Mal und wurde dabei von Jimmy Manning, dem Kunststudio-Manager der West Baffin Eskimo Cooperative Cape Dorset, begleitet.

Vorbemerkung
Der 5. Jahrestag der Gründung von Kanadas jüngstem Territorium, Nunavut, am 1. April 2004, wurde von der Deutsch-Kanadischen Gesellschaft (DKG) auf einer zentralen Veranstaltung in der deutschen Hauptstadt Berlin und darüber hinaus auch bei verschiedenen Landesgruppen gefeiert, um dieses von Inuit selbstverwaltete Territorium in Deutschland allgemein bekannter zu machen. Nahezu zeitgleich stellte das Münsterlandmuseum Burg Vischering, Lüdinghausen (Kreis Coesfeld) von 1. Februar bis 9. Mai 2004 auf der Ausstellung „Kenojuak – Zeugnisse einer Inuit-Künstlerin aus der Sammlung Ansgar und Ulrike Walk“ erstmals in Deutschland ca. 40 Werke Kenojuaks vor und vermittelte außerdem durch die Präsentation von 20 großformatigen Fotografien aus einschlägigen Publikationen Ansgar Walks zusätzlich Eindrücke von Nunavut; mehrere Vortragsveranstaltungen ergänzten das Programm. Zu all diesen Feierlichkeiten waren die 77jährige international hoch anerkannte Inuit-Künstlerin Kenojuak Ashevak (Künstlername: Kenojuak) und der WBEC-Kunststudio-Manager Jimmy Manning als offizielle Repräsentanten Nunavuts von der DKG eingeladen worden. Finanziell unterstützt wurde die Anwesenheit der beiden Inuit durch die Botschaft Kanadas in Deutschland sowie durch Alcan Europe und Bombardier Transportation. Die Betreuung der Gäste während ihres gesamten Deutschlandaufenthalts übernahmen deren langjährige Freunde Dres. Ansgar und Ulrike Walk; sie hatten auch die Teilnahmezusage vermittelt. Presse, Funk und Internet-Medien würdigten den Besuch schon vorab in großer Breite und zeigten sich auch weiter interessiert.


Kenojuaks Reise durch Deutschland

Paderborn – Besuch einer geeigneten Glaswerkstätte

Im Hinblick auf ein für die Künstlerin Kenojuak ganz neuartiges Projekt – das Erstellen eines zeichnerischen Entwurfs zu einem großformatigen Fenster für eine College Chapel in der Nähe von Toronto – bildete ein mehrstündiger Informationsbesuch in der 1912 gegründeten „Glasmalerei Peters GmbH, Meisterwerkstätte für Glasmalerei und Mosaik“ in Paderborn am 26. März den Auftakt der Deutschlandreise. Die Begegnung erwies sich als so Erfolg versprechend, daß wir zum Programmabschluß für den 3. April einen Wiederholungsbesuch vereinbarten.
Zwei ausführliche Interviews mit der Lokalpresse schlossen sich an.

„Glasmalerei Peters“ –
Kenojuak und Jimmy mit geschenkten Glasbildern nach Kenojuak-Motiven


„Glasmalerei Peters“ –
Kenojuak und Jimmy beim Bewundern moderner Glaskunst



Ausstellung auf Burg Vischering
Am 28. März folgte ein mehrstündiger Besuch auf Burg Vischering, dem Westfälisches Kulturzentrum des Kreises Coesfeld, wo von 1. Februar bis 9. Mai 2004 erstmals in Deutschland eine Ausstellung von Werken Kenojuaks gezeigt wurde. Ein von mir moderiertes Podiumsgespräch zur Beantwortung von Publikumsfragen stieß auf sehr großes Interesse und erwies sich auch in der Folgezeit als für die Inuit-Kunst ungewöhnlich öffentlichkeitswirksame Veranstaltung. Teilnehmerzahl: über 200; u.a. waren der für Kultur zuständige Botschaftsrat Jean Fredette (Botschaft von Kanada in Deutschland) sowie die stv. Landrätin Ann Dabbelt als Vertreter der Öffentlichkeit und Galeristen für Inuit-Kunst aus dem In- und deutschsprachigen Ausland anwesend. In den Medien (Presse, Rundfunk, TV) fand der Besuch Kenojuaks und die Ausstellung ihrer Werke ein bemerkenswert großes Echo.

Burg Vischering: Eröffnung der Veranstaltung am 28. März 2004 – Jimmy, Kenojuak und Botschaftsrat Jean Fredette


Burg Vischering: Round-table-Gespräch –
Jimmy Manning, Kenojuak Ashevak und Dr. Ansgar Walk





Nunavut-Feiern in Hamburg und Berlin
Zwei Tage später nahmen die beiden Inuit-Gäste an einer abendlichen Nunavut-Jubiläumsveranstaltung der Deutsch-Kanadischen Gesellschaft im Museum für Völkerkunde in Hamburg teil. Nach einer ungewöhnlich informativen Einführung zu „Nunavut“ durch Konsul Michael Scott-Harston, kanadisches Konsulat Hamburg, hielt ich einen kurzen Vortrag über Leben und Wirken der Künstlerin Kenojuak Ashevak. Anschließend moderierte ich ein Round-table-Gespräch mit den Inuit und Konsul Scott-Harston zu Fragen aus dem sehr interessierten Publikum. Teilnehmerzahl: über 30.
Am Vormittag des 1. April führten Kenojuak Ashevak und Jimmy Manning ein von Dr. Petra Dolata-Kreutzkamp organisiertes Gespräch mit ca. zehn Studenten der Geschichtswissenshaften am John F. Kennedy-Institut für Nordamerikastudien der FU Berlin; Gesprächsteilnehmer waren außer den Genannten Prof. em. Dr. Karl Lenz (Geografie), Dr. Peter Bolz (Kurator am Berlin-Dahlemer Museum für Völkerkunde) sowie meine Frau und ich.
Von 18:30 bis 20:30 Uhr beteiligten sich Kenojuak Ashevak und Jimmy Manning dann an der Jubiläumsveranstaltung „Nunavut – Land der Inuit“ der Deutsch-Kanadischen Gesellschaft im Museum für Völkerkunde Berlin-Dahlem als Ehrengäste und Repräsentanten des Territoriums Nunavut. Nach einleitenden Ausführungen von Heidrun Richter, Vorstandsmitglied und Kulturreferentin der DKG, und einem Grußwort von Gesandten-Botschaftsrat Chris Greenshields (Botschaft von Kanada in Deutschland) stellte ich in einem kurzen Dia-Referat die Künstlerin Kenojuak, ihr Leben und Werk vor. Ein von Christian Richter (Deutsch-Kanadische Gesellschaft) moderiertes Podiumsgespräch mit den beiden Gästen und mir beschloß den ersten Teil der Veranstaltung.
Danach folgten eine Lesung von Inuit-Mythen und -Legenden durch den Schauspieler Wolfgang Condrus, ein Referat über die Entstehung von Nunavut durch Botschaftsrat David Ehinger und abschließend ein Vortrag zur Geografie und allgemeinen Entwicklung des neuen Territoriums von Prof. em. Dr. Karl Lenz (John F. Kennedy-Institut der FU Berlin). Teilnehmerzahl: über 200.

Zweiter Besuch bei “Glasmalerei Peters” in Paderborn
Das offizielle Reiseprogramm schloß mit einem weiteren Besuch der „Glasmalerei Peters GmbH“ in Paderborn, wobei der Firmenchef die Gäste aus Nunavut persönlich begrüßte und ihnen zwei Stunden lang Rede und Antwort stand. Am Ende überreichte er den beiden Gästen als Geschenk zwei Glasscheiben. Sie zeigen in unterschiedlichen Techniken effektvolle Bilder nach Motiven von Kenojuak.
Ist dies der Start für eine fruchtbare Zusammenarbeit?